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Mehr Milch und gesündere Kühe im Serrestall
16-03-2018

Mehr Milch und gesündere Kühe im Serrestall

Viel Licht, Luft und ein gutes Stallklima, das waren für die  niederländischen Milchbauern Alies Kottelenberg und Gijs Opdam aus Markelo, die ausschlaggebenden Gründe für die Investition in einen Serrestall.

Schon bei Eröffnung des weltweit ersten Serrestalls im Jahr 2003, waren Kottelenberg und Opdam begeistert. „Bevor wir uns für den Serrestall entschieden haben, haben wir uns auch mit vielen anderen Stallkonzepten beschäftigt. Fast Jedem in unserem Bekanntenkreis haben wir die Entwürfe und Fotos gezeigt. Das gute Stallklima aufgrund der natürlichen Belüftung und die Helligkeit im Stall waren für uns entscheidend", erklären Kottelenberg und Opdam ihre Entscheidung.

Baukosten

Im Oktober 2014 begann der Bau des neuen Stalles. „Wir hatten Glück mit dem Wetter. Das Dach eines Serrestalls besteht aus einer Art Dachmembran, die man über die Konstruktion spannt. Für diese Arbeiten muss es möglichst windstill sein", weiß der 37-jährige Opdam zu berichten. 

Die Kosten für Betonarbeiten, den Bau der Güllegrube und der Liegeboxen entsprachen in etwa denen eines traditionellen Stalles. In Bezug auf den Oberbau waren die Kosten für den Serrestall im Vergleich zu konventionellen Bauweisen in diesem Fall ca. 30 Prozent niedriger. Dabei gibt es eine Garantie auf das Dachmaterial und die Erwartung, dass dieses lange halten wird. „Einer der ersten Serreställe hat ein Dach, das jetzt siebzehn Jahre alt ist", weiß Opdam zu berichten.

Um die Wasserleitungen maximal vor Frost zu schützen, investierten Kottelenberg und Opdam in einen Plattenkühler. Dieser nutzt die Wärme der Milch um die Wasserrohre zu erwärmen. Um zu verhindern, dass der emissionsarme Boden im Sommer austrocknet, sprüht der Mist-Roboter kontinuierlich etwas Wasser auf den Boden. „So läuft alles gut ab und eine gute Standsicherheit der Kühe bleibt stets gewährleistet“, so Opdam.

Milchproduktion im Serrestall

Die trockenen Kühe und die Jungtiere werden jetzt im alten Stall gehalten. Fanden im alten Stall noch 85 Kühe Platz, so bietet der neue Stall Platz für 144 Kühe. Derzeit gibt es auf dem Betrieb 115 Kühe und 75 Jungrinder.

Seit Februar 2015 wird im neuen Stall gemolken. Dabei sind die beiden mit ihrer damals getroffenen Entscheidung sehr zufrieden. „Wir arbeiten gerne in der neuen, hellen und offenen Umgebung und merken, dass es den Kühen besser geht", so Kottelenberg. Die Milchproduktion stieg von 25 Liter auf 30 Liter Milch pro Kuh und Tag. Die Milchbauern sehen auch eine Verbesserung der Klauengesundheit und der Fruchtbarkeit. Außerdem verringerten sich die Tierarztkosten um 0,50 Cent pro 100 Kilo Milch.

In der Sommersaison grasen die Kühe auf der Weide. Mit der Kombination aus Robotern und Weidegang sind die Landwirte bei 2,7 Melkungen pro Tag ebenfalls zufrieden.